Oh, wie schön (ist) war Panama

... frei nach dem Kinderbuchautor „Janosch“ (Die Geschichte, wie der kleine Tiger und der kleine Bär nach Panama reisen).

 

Panama liegt hinter uns und ich wollte eigentlich berichten, wie eindrücklich der Panama-Kanal war und wie sich damit ein Traum von Rahel erfüllte, die unbedingt diesen Kanal sehen wollte. Oder davon schreiben, wie heiss es in den Städten oder an den Stränden sein kann. Vielleicht auch davon, wie kühl und stürmisch es in den herrlichen, grünen Kaffee- oder Schokoladengebieten war.

Wäre da nicht unser letzter Tag in Panama bzw. die Reise nach Kolumbien gewesen. Das war eine spezielle Geschichte.


Einleitend muss ich erwähnen, dass die zentralamerikanischen Länder immer ein Weiterreiseticket in ein Nachbarland verlangen, wenn man in ihr Land einreist. Das heisst, sie wollen sicher sein, dass man auch wieder geht und das wird derweil sehr genau geprüft (obwohl es objektiv gesehen, nichts bringt). Von Nicaragua nach Costa Rica hatten wir deswegen grosse Probleme. Wir können das Weiterreiseticket jeweils nicht vorweisen, da wir in der Regel keine Flüge gebucht haben. Kurzum: der Trick ist, sich einen Pseudo-Flug aus dem Zielland in ein benachbartes Drittland im Internet reservieren zu lassen und diesen anschliessend wieder zu stornieren. Dafür gibt es Anbieter im www, die das für einen erledigen. Alles unklar? Zu diesem Thema könnte eine abendfüllende Veranstaltung durchgeführt werden ...


Da der Grenzübertritt von Panama nach Kolumbien auf dem Landweg nicht möglich ist und der Wasserweg mehrere Tage dauert und für den Magen zu aufregend wäre, entschieden wir uns für einen Flug von Panama-City via Bogotá nach Cartagena. Somit konnten wir auch problemlos in Panama einreisen, da wir dieses Ticket vorweisen konnten.

 

Rechtzeitig fanden wir uns also im Flughafen von Panama City ein, um keinen Stress zu bekommen. Prompt wurden wir auch nach dem Weiterreiseticket aus Kolumbien gefragt (das Abreiseland trägt nämlich eine Mitverantwortung, da es sonst die Reisenden auf ihre Kosten wieder zurückfliegen lassen muss). Eine kurze Erklärung unsererseits genügte für einmal. Pünktlich verliessen wir Panama Richtung Bogotá, wo wir umsteigen und auch noch abklären sollten, ob wir unser Gepäck für den Weiterflug abholen und nochmals einchecken müssen. Während einer Stunde Aufenthalt bis zum Weiterflug sollte dies kein Problem darstellen.

Wir kamen recht pünktlich in Bogotá an, doch am Dock gab es irgendwelche Probleme mit dem öffnen der Tür. Also mussten wir etwa 20 Minuten ausharren, bis wir aussteigen konnten. Da unsere Zeit für den Anschlussflug nach Cartagena knapp wurde, mussten wir uns langsam beeilen - und die Immigrationsbehörde wartete ja auch noch ...
Die Frage mit dem Gepäck war schnell geklärt, es sollte bis Cartagena durchgecheckt worden sein. Die Immigration machte ebenfalls keine Probleme. Also suchten wir unseren Flug CM 3010, der auf dem bereits ausgedruckten Boarding-Pass stand. Da wir ihn nirgends auf den Anzeigen fanden, versuchten wir uns durchzufragen. Überall. Niemand konnte uns helfen. Sie sahen nur, dass sie den Flug wie wir auch nicht auf der Anzeigetafel sahen … Die Zeit lief uns davon und wir rannten mittlerweile durch die Flughafengänge.

Zum Abflugzeitpunkt waren wir immer noch am rennen und mussten einsehen, dass wir unseren Anschlussflug verpassen würden. Also - Flug verpasst, ich g**p*******i hässig, die Kinder aufgewühlt, weil der Papi so hässig ist; und Gerda ist bereits beim Plan B.

Nun ging es zuerst einmal zur zuständigen Fluggesellschaft, wobei zuständig relativ ist. Die eine Airline hat den Anschlussflug an eine andere Fluggesellschaft abgetreten. Bei der ersten Fluggesellschaft stellte man uns sogleich ein Ersatzticket für den nächsten Morgen aus, da es nach ihrer Information für diesen Tag keine freien Plätze mehr gab. Auf meine Frage, wieso wir den Flug verpasst haben bzw. weshalb unser Flug nicht auf der Anzeige aufgeführt wurde, konnte uns die Dame jedoch keine Auskunft geben und sagte, wir sollen zur anderen Fluggesellschaft gehen. Gesagt, getan. Dort wusste man auch nicht, was los war und sie verwiesen wieder auf die erste Fluggesellschaft. Übrigens: SIE hätten noch Plätze für heutige Flüge … Dies weckte meinen „Kampfgeist“. Einige male erklärte ich der nächsten zuständigen Dame die Situation und blieb sehr, sehr hartnäckig. Wir hatten nämlich keine Lust die Nacht im Flughafen zu verbringen, wenn es nicht unbedingt sein musste. Nach langem hin und her klappte es plötzlich. Wir bekamen für den gleichen Abend einen Flug nach Cartagena, der uns knapp vier Stunden später als geplant ans Ziel brachte. In Cartagena waren wir dann überrascht, dass unser Gepäck schon wenige Minuten nach unserer Ankunft auf dem Rollband lag. Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Weshalb unser ursprünglicher Flug CM 3010 verschwand, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben …

 

Nach einem ereignisreichen Tag fuhren wir zu unserer gebuchten Wohnung und checkten mit Fingerabdruck und Foto ein und fielen hundemüde ins Bett. Oh, wie schön ist fliegen ...

 

Hasta la próxima.

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