Reiseberichte. Alle die sich bei uns gemeldet haben, werden per E-Mail über Aktualisierungen informiert.
Wieder zu Hause - die kurzen Hosen nach einem Kurzeinsatz definitiv im Kleiderschrank. Ein Kapitel des Lebensbuches geschlossen, das Buch aber noch lange nicht zu Ende gelesen. Alles ist gut gegangen. Keine Krankheiten, keine Unfälle. Ob es uns gefallen hat? Oh ja ...
Was bleibt? Unglaublich viele Eindrücke, die noch verarbeitet werden wollen. Nach und nach kommen uns wieder Geschichten unseres Unterwegsseins in den Sinn. Beim Durchsehen der eigenen Fotos wird uns bewusst, wie viele wunderschöne Orte wir besuchten und immer wieder überrascht wurden von der Welt. Zum Schluss Dänemark und Deutschland - den grossen Kanton im Norden, den wir sicher wieder bereisen werden - wir kennen ihn eigentlich viel zu wenig. Das (in der Nebensaison) ruhige Rügen; die Ostsee und die wunderschönen Strandbäder; der Spreewald mit seinen Kanälen die durch kühl duftende Herbstwälder fliessen oder das schöne Städtchen Regensburg an der blauen Donau - da kommen wir schon wieder ins Schwärmen.
Im Spreewald ist unser letztes kleines „Abenteuer“ passiert. Der Fährmann stiess also seinen Kahn mit Muskelkraft und etwa 15 Senioren plus Familie Hermann durch die besagten Kanäle und erzählte dies und das Interessante zur Umgebung, unter anderem auch über die (wie er immer wieder betonte von den „Grünen“) neu angesiedelten Biber und den Problemen, die sie verursachen (die Biber). Als hätten es die Biber gehört, lag nach der nächsten Kanalwendung ein Baum quer über das Gewässer. Offenbar gab es keine andere Möglichkeit, als diesen Baum beiseite zu schieben. Leichter gesagt als getan. Der Baum liess sich nicht in seiner Position bewegen (war wahrscheinlich auch so vom Biber geplant) und er war auch noch nicht ganz durchtrennt. Als jüngster (!) männlicher Passagier oblag es nun mir, die Weiterfahrt zu gewährleisten und Geschicke in die Hand bzw. ans Messer zu nehmen. Als rechter „Bueb“ hatte ich natürlich ein etwas grösseres „Sackmesser“ dabei und vollendete das Werk von Meister Bockert mit vielen, vielen kräftigen Hieben. Der Applaus und die Anerkennung (für den Schweizer) der übrigen Fahrgäste war mein Lohn ... plus natürlich die Weiterfahrt durch die herrlichen Spreewald-Kanäle.
Weiter bleibt natürlich eine grosse Dankbarkeit, dass wir die Möglichkeit hatten, ein solches Unternehmen überhaupt durchzuführen. Bei vielen Begegnungen hörten wir Sätze wie „Nein, so etwas können wir uns gar nicht vorstellen - Unser Haus untervermieten? Unvorstellbar! - Bei uns ist das eben aus dem Grund XY nicht machbar“. Ich glaube, jeder muss schlussendlich sein „Lebensbuch“ nach seinen Wünschen, Vorstellungen und Möglichkeiten schreiben. Für uns jedenfalls hat diese Reise sehr viel an neuen Erfahrungen gebracht.
Zum Schluss bleibt uns noch, allen Leserinnen und Lesern zu danken, die unsere Berichte gelesen und die Fotos angeschaut haben. Es hat uns Spass gemacht, von unserem Weg zu berichten. Jetzt geht es darum, uns wieder zu akklimatisieren und auf Jobsuche zu gehen. Der Alltag wird uns schon wieder bekommen ...
Und ganz zum Schluss eine kleine Information: Ab dem 1. November werden wir unser Haus wieder beziehen und haben keinen Festnetzanschluss mehr. Dafür sind wir über unsere bisherigen Natelnummern zu erreichen.
Bis zum nächsten Mal? ;-)
... heisst frei übersetzt auf norwegisch: Norwegen. Die Nord-Süd Ausdehnung von Norwegen beträgt 1’656 km (die der Schweiz: 220 km) - also etwa die Distanz von Nottwil bis nach Athen. Wir bereisten das Land vom nördlichsten bis zum südlichsten Zipfel und waren hier mit 55 Tagen Reisezeit länger unterwegs als in allen anderen Destinationen. Mehr als 4’000 Kilometer kurvten wir kreuz und quer über die Strassen die mal gut ausgebaut, mal so eng und holprig waren, dass sich zwei Fahrzeuge nicht kreuzen konnten. Und wer denkt die Schweiz habe viele Tunnels, der sollte mal nach Norwegen kommen. Der längste Strassentunnel der Welt befindet sich übrigens auch in Norwegen und in einigen Gebieten fuhren wir so oft durch die Berglöcher das wir glaubten, wir hätten uns im Reduit verfahren. Die wenigsten der Tunnels sind gut, wenn überhaupt, ausgeleuchtet. Besonders in den schmalen Exemplaren war die Durchfahrt zwischendurch eine Zitterpartie im schwarzen Loch.
Während unserer Zeit hier konnten wir einige der unzähligen Schönheiten dieses Landes bewundern. Trotzdem gäbe es noch vieles zu erkunden. Ich glaube, ein Land hat man nie „gesehen“, aber
ins Herz geschlossen. So ist es uns in Norwegen ergangen. Vielleicht, weil das Land der Schweiz ab und zu ähnlich ist. Eine grandiose Natur mit Wasserfällen (grösser und mächtiger als bei uns),
Bergen (kleiner als bei uns) und unendlichen Fjorden (ganz anders als bei uns). Nicht zu vergessen das launische Wetter. Am 11. August schneite es tatsächlich auf 1'000 Meter und für die
Winterreifen hatten wir doch wirklich keinen Platz mehr im Büssli gehabt.
Das Land wird von Touristen aus der ganzen Welt geschätzt und an den Top-Sehenswürdigkeiten wurden wir vom Touristenandrang fast erschlagen. Unsere „Lieblingstouristen“ sind mittlerweile die
Asiaten. Die kennen gar nichts. Vordrängen wann immer möglich und das Wichtigste: Selber auf dem Foto sein. Selfies schiessen in allen (un-) möglichen Posen bis zum Abwinken. Als sich wieder
einmal eine Touristengruppe anschickte, uns rechts zu überholen anstatt anzustehen wie alle anderen Normalsterblichen, stellte ich mich mit meiner Übergrösse von gerundeten 168 cm auf die
Überholspur und erklärte den Falschläufern im freundlichen, fliessenden Schweizerdeutsch, dass die Schlange den Zweck habe, eine Schlange zu sein und für alle Menschen gleich sei - ungeachtet vom
gedrängten Reiseplan. Mit einem gequälten asiatischen Lächeln stoppte die fernöstliche Überholkolonne.
Die Touristen sind hier wie wohl überall auf der Welt Fluch und Segen zu gleich. Bei einer Stadtbesichtigung in Bergen konnte ich mich mit einer Fremdenführerin über diese Problematik
unterhalten. Die Einheimischen meiden die schöne Altstadt während der Hochsaison wann immer möglich und freuen sich auch nicht immer über die Kollateralschäden, die die Touristenwalze
hinterlässt. Andererseits sind viele Menschen in Bergen froh über die Jobs in der Tourismusbranche, besonders seit der Erdölpreis eingebrochen ist und es deswegen viele Arbeitslose gibt.
Der Weg nach Norden ist Geschichte, der Weg nach Süden liegt vor uns, immer in der Hoffnung, doch noch einmal kurze Hosen tragen zu können. Aber wie sagt der Norweger so schön: Es könnte auch
schneien.
Til neste gang
Für einmal zwei Berichte - einer von Gerda und einer von mir. Ihr könnt selber raten, welcher Bericht aus welcher Feder stammt ...
Ich und die Waschmaschinen
Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, zumindest alle Hausfrauen und Hausmänner (kenne doch so einige persönlich ;-)), müssen wir oder besser gesagt ich, ab und zu auch mal unsere Wäsche waschen.
Dieses Thema begleitet mich wie ein roter Faden durch die ganze Reise.
In Mittel- und Südamerika hatte ich den Luxus, dass uns die Wäsche meistens gewaschen wurde, den in den Hostels hatte es oft keine Waschmaschinen. Also suchten wir jeweils eine "lavandería". Das war immer ein lustiges Bild, wenn wir Vier beladen mit schmutziger, ab und zu doch auch stinkender Wäsche, durch die Strassen irrten. Am Anfang sortierte ich noch brav schweizerisch die Kleider nach 60 Grad, und all die Trekkingsachen in einen separaten Beutel für 40 Grad und versuchte dies dem Waschsalonpersonal auf spanisch zu erklären, doch ich wurde jeweils mit unverständlicher Miene angeschaut. Ich merkte schon bald, dass nur kalt gewaschen wurde, dafür die Hitze im Trockner umso mehr hochgeschraubt wurde. So richtig sauber wurden die Sachen nicht, Hauptsache es riecht frisch!
Seit dem Plan B wasche ich unsere Wäsche wieder selbst, denn auf den Campingplätzen hat es immer Waschmaschinen, natürlich gegen Bezahlung. Ich dachte schon, so jetzt läuft es wieder wie zuhause. Doch weit gefehlt. Eigentlich dachte ich immer, Waschen sei doch so eine langweilige Hausfrauenarbeit, welche man sicher nicht in seinen verdienten zweiwöchigen Sommerferien erledigt.
Warum wollen dann immer alle waschen, wenn ich doch gerade will? Man muss schon eine Kämpfernatur sein, dass man auch mal an die Maschinen rankommt. Dass sich die Campingbenutzer an den Waschplan (!) halten, kommt sowieso nicht in Frage.
Waschprogramme wählen ist etwa so wie Lotto spielen. Wäre "kalt" da nicht einfacher? Ob und wie ich die Maschinentür öffnen kann, weiss ich auch nie so genau. Zufrieden bin ich, wenn ich meine Leine quer über unseren ganzen Platz ziehen kann und unsere Wäsche in allen bunten Farben im Wind, im allerbesten Fall in der Sonne, flattern sehe. Ein riesiges Plus hat aber diese Campingwäscherei: ich habe seit Monaten kein Bügeleisen in der Hand gehabt. Soll ich diese Gewohnheit zuhause weiterführen?
Ländervergleich
Kann man bereiste Länder miteinander vergleichen, oder sogar eine Rangliste der für uns schönsten Destinationen erstellen?
Die Frage: „Wo hat es euch am besten gefallen?“ wird uns sicher gestellt werden. Das ist wie der berühmte Vergleich zwischen Äpfel und Birnen - es ist nicht möglich. Auf jeden Fall kann ich die
Frage so nicht beantworten, denn es sind immer die Erlebnisse im jeweiligen Land im Rückblick, die einen Eindruck vom Land (mit-) prägen. In Zentral- und Südamerika faszinierte uns die
einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Die Hindernisse und die Anstrengungen die wir zu bewältigen hatten, werden sich bei uns einprägen.
In Nordeuropa sind es bisher wilde, weite, wunderschöne Landschaften, Wale, bezaubernde Dörfchen und ein stressfreies Reisen, die sich in unserem Langzeitgedächtnis einnisten. Hier erleben
wir bei weitem nicht so viel wie in Lateinamerika. Und mit erleben meine ich das Unvorhergesehene, das Unplanbare. Die Tage sind kalkulierbarer. Wir können Wanderungen ohne Führung und Bedenken
machen, auch wenn nicht alle Gipfel erreicht werden, wenn der Weg zu steil wird.
Was ist nun schöner, was besser? Der Weg ist das Ziel hatte ich auf der Homepage einmal geschrieben. Jeder Tag unserer Reise bringt eine Erkenntnis, etwas Neues. Mal etwas Grosses, mal etwas
Kleines. In Finnland hatten wir die Erkenntnis, dass das Land von der Strasse aus gesehen etwa so aussieht: Links: Wald, rechts: Wald, Seen, Seen und das Ganze wieder von vorne. Silja wurde
bewusst, dass sie sich zwischen den Bäumen manchmal wie eingesperrt fühlt, trotz der Weite. In Norwegen sind wir wiederum länger als „geplant“. Weshalb? Das Land mit seinen Bergen, die aus den
Fjorden emporschnellen gefällt uns, und zum Nordkap zu reisen braucht einfach seine Zeit. Mit der Familie einen Wal zu sehen, stand ebenfalls oben auf der Wunschliste, obwohl Rahel zusätzlich
eine neue Erkenntnis gewonnen hat: Es schaukelt auf Schiffen zuweilen so stark, dass es einem schlecht werden kann wie in südamerikanischen Bussen. Meine Erkenntnis? Jedes einzelne Land hat
seinen Reiz und seine Schönheiten, wenn die Sinne offen sind und man die Zeit hat, die Eindrücke zu verarbeiten. Oft sehen wir bei Aussichtspunkten oder Sehenswürdigkeiten Touristen, die aus dem
Auto hechten, ein paar Fotos schiessen um gleich wieder weiter zu ziehen. Wir haben das Glück, fast eine Woche auf besseres Wetter warten zu können, um einen Wal zu sehen oder um eine tolle
Wanderung zu machen. Regentage lassen wir arglos an uns vorbeiziehen (Silja und Rahel würden das nicht unterschreiben, denn dann gibt es vermehrt Schulunterricht).
Am besten gefallen uns die Länder, wo wir Zeit haben zu Reisen - wir haben in allen Ländern viel davon.
Til neste gang
Heute sind wir seit genau 180 Tagen unterwegs. Uns bleiben noch rund 100 Tage - auf Reisen rast die Zeit (leider) fast wie zu Hause. Die Tage fliegen vorbei und zwischendurch fragt man sich, was man eigentlich gemacht hat (zum Glück führen wir alle ein Tagebuch und können allfällige Gedächtnislücken immer schnell stopfen).
Das Langzeitreisen unterscheidet sich vor allem darin vom Leben zu Hause, als dass man selbst- und weniger fremdbestimmt durchs Leben geht. Reisen mit Ferien zu vergleichen, wäre aber ein Trugschluss, denn viele Arbeiten und Pflichten bleiben dieselben wie zu Hause: Einkaufen (ohne Markenkenntnisse), kochen (mit Gas), waschen (manchmal ohne Waschmaschine), abwaschen (ohne Maschine), Rechnungen zahlen (ohne Papier), Schule (ohne Lehrer), oft auf-, ab- und umräumen, etwas organisieren wie zum Beispiel unsere Liegematten für das Zelt - was auch eine spezielle Geschichte war:
Wir kauften in der Schweiz zwei leichte, aufblasbare High-Tech-Liegematten. Nachdem wir sie etwa zwanzig Mal gebraucht hatten, knallte es plötzlich in der Nacht unter uns. Was war
geschehen? Der Schaumstoff in der Liegematte löste sich mit einem explosionsartigen Geräusch und zwei Luftkammern vereinten sich (siehe Foto - Anfangsstadium, es wurde noch viel schlimmer).
Die Vereinigung ging in der folgenden Nacht weiter was zur Folge hatte, dass die Matten unbrauchbar wurden - und zwar BEIDE Matten!
Nach Kontaktaufnahme mit dem Verkäufer in der Schweiz und vergeblichen Versuchen die Matten in Schweden zu tauschen, einigten wir uns darauf, dass wir in vorort neue Liegematten kaufen könnten
und das Geld für die alten Matten zurückerhalten würden. Also ab in einen Outdoor-Laden (was wir sowieso gerne machen) und neue Matten kaufen - natürlich von einem anderen Hersteller - zwar
wieder mit Luftkammern, aber mit einem anderen Prinzip. Wir liessen uns den Gebrauch genau erklären, damit wir ja nichts falsch machen würden (was wir übrigens auch beim ersten Mal nicht taten).
Alles wunderbar. Nach ein paar Nächten auf den neuen Matten - plötzlich wieder ein lauter Knall und bald darauf ein Zweiter! Das kann nicht sein, unmöglich! Wieder dasselbe Bild. Die Nähte
im Innern lösten sich und die Kammern wurden zu grossen Wurst-Kissen. Wiederum waren BEIDE Matten betroffen.
Selbstzweifel überkommen uns. Haben wir soviel an Gewicht zugelegt, dass alle Matten unter uns explodieren? Da musste ich Dr. Google fragen. Zu unserer Erleichterung handelte es sich dabei um ein nicht ganz unbekanntes Problem, das von den Verkäufern natürlich verschwiegen wird. Wieder mal in einen Outdoorladen, diesmal mit Schützenhilfe von Gerda’s Firmgotte und ihrem Mann, die in Schweden leben und bei denen wir zu Besuch waren. Die Verkäuferin meinte lapidar, sie müsse die defekten Matten zuerst einschicken, bevor sie ersetzt oder repariert werden könnten. Das dauere so ca. 3 - 4 Wochen. Toll - und worauf sollen wir schlafen, ganz abgesehen davon, dass wir diese Wartezeit nicht hatten? Wie immer gilt auch in Schweden: Hartnäckig bleiben, argumentieren, Hundeblick aufsetzten. Nach einigen Diskussionen und Telefonanrufen konnten wir wieder einmal eine neue Schlafunterlage aussuchen. Diese Matten (diesmal ohne Luftkammern) halten bis dato unseren Schlafgewohnheiten stand.
Zurück zum Reisen - 7 Tage und 24 Stunden am Tag auf teilweise engem Raum zusammen zu leben, birgt auch ein gewisses Konfliktpotenzial, doch bisher ist es uns recht gut gelungen, es zu meistern. Konflikte gibt es wie zu Hause auch. Dafür lernt man einander dadurch noch besser kennen und schätzen.
Wir freuen uns auf die nächsten 100 Tage!
Tills nästa gång
Unser Plan B scheint zu funktionieren. Das für uns nicht ganz neue Camperleben hat durchaus seine Vorteile. Keine
Busfahrpläne mehr studieren, keine Unterkünfte mehr reservieren und auch sonst ein paar Freiheiten mehr beim Reisen - passt.
Die Niederlande (ja nicht Holland sagen, das sind „nur“ niederländische Provinzen) kannten wir bisher von den Fahrzeugen, die sich mit grossen, schleppbaren Behausungen durch die
Sommerferienstaus unter- und manchmal über den Gotthard plagten. Und das Land des „grossen Bruders“ kannten wir auch mehr schlecht als recht. Zu behaupten, wir würden diese Gebiete nun
kennen, wäre natürlich vermessen. Man könnte monatelang durch diese Länder ziehen und staunen.
Also liessen wir uns überraschen. Und das ist diesen beiden Ländern gelungen. Deutschland zeigte uns zu Beginn zwar die kalte (Wetter-) Schulter und ich musste mir bald einen wärmeren Schlafsack zulegen, als der Schnee fiel. Ja, aber dann ... Märchenschlösser, monumentale Kirchen, historische Städte, Flusslandschaften ohne Ende und nicht zu verachten: das „Deutsche Reinheitsgebot“ aus dem Jahre 1516 ...
Und dann die Niederlande! Keine Ahnung, warum deren Einwohner in den Sommerferien unsere Strassen verstopfen. Die Niederlande
haben von wunderschönen Sandstränden (mit zugegeben eiskaltem Wasser) über pittoreske Städtchen, wüstenähnlichen Dünenlandschaften und herrlichen Nationalparks alles zu bieten. Ganz zu schweigen
von den fantastisch ausgebauten Radwegen, auf denen man tagelang radeln kann, ohne mit den Kindern Angst vor Verkehr haben zu müssen. Mag sein, dass ich ein paar Superlative zu viel verwendet
habe - das tolle Wetter hat sicher zu unserer Begeisterung beigetragen.
Aber wir waren von den beiden Ländern echt überrascht - so überrascht, dass wir viele Tage länger blieben als gedacht und aus der geplanten Durchfahrts- eine Entdeckungsreise machten.
Bis zum nächsten Mal.
Einen Plan B zu haben ist immer gut, vor allem, wenn man ihn braucht. Es war uns klar, dass nicht immer alles rund laufen würde. Die Probleme begannen als die Länder grösser, die Berge höher und die Kurven enger wurden. Silja und Rahel gewöhnten sich entgegen unseren Hoffnungen nicht an die, teilweise 16-stündigen, langen Busfahrten. Obwohl die Strassen recht gut und die Busse (mittlerweile) komfortabel waren, mussten die Mädchen bereits nach kurzer Fahrzeit erbrechen, und dies dann stundenlang. Die unzähligen Kurven und der zügige Fahrstil gemixt mit brüskem Bremsen und anfahren waren für Silja und Rahel magenunverträglich. Das bedeutete, dass sie bereits einen Tag vor der Reise nervös waren, am Reisetag sich die Seele aus dem Leib kotzten (Entschuldigung), und sich als Folge am nächsten Tag von der Reise erholen mussten. Kurz: Pro Reisewoche verloren wir drei Tage für das Reisen.
Das kann es nicht sein sagten wir uns, denn es tut weh, die Kinder einmal pro Woche in diesem Zustand sehen zu müssen. Bereits vor unserer Abreise hatten wir einen Plan B, sollte der Reiseverlauf nicht mehr für uns stimmen oder sonst etwas vorfallen. Plan B sieht vor, bei irgendwelchen grösseren Problemen nach Hause zurück zu kommen, um dann später mit unserem VW-Büssli nach Nordeuropa und Skandinavien zu reisen.
Nach unserem Entscheid, Südamerika zu verlassen kürzten wir die Route ab und flogen von Bogotá direkt nach Buenos Aires (da dies unser Rückflugort im September gewesen wäre), wo wir ein paar Tage Grossstadtleben schnupperten.
Plan B ist in Kraft und sind wir sind bereits auf dem Weg gen’ Norden. Wir waren kurz bis am 21. April in Nottwil für einen
Boxenstopp (und um die Schweizer Küche zu geniessen).
Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, unsere Planänderung im Voraus bekannt zu geben, um uns nicht unnötig lange zu Hause aufzuhalten (zu dürfen).
Natürlich haben wir Südamerika mit einem weinenden Auge verlassen, denn dieser Kontinent hätte noch so viel zu bieten gehabt. Doch eine solche Reise muss für alle stimmen, und das tat es nicht mehr.
Wir sind voller Vorfreude in unser nächstes Abenteuer gestartet und sind überzeugt, dass uns die neugewonnene Freiheit als Camper wieder viel spannendes und aufregendes bringen wird.
Hasta la próxima.
Kolumbien ist rund 28 Mal grösser als die Schweiz, hat aber nur rund 6 Mal mehr Einwohner. Wenn man in einem so grossen Land reist könnte man denken, es gebe auch unglaublich viele Möglichkeiten, um Sehenswürdigkeiten im Land zu besuchen. Durch die Topographie des Landes mit seinen Bergen und der Tatsache, dass die Reiseführer vom Besuch von einigen Gebieten dringend abraten, beschränken sich die Möglichkeiten plötzlich. Mit unseren Mädchen können wir natürlich nicht in die hintersten Ecken eines Landes Reisen, da dies einfach zu anstrengend wäre. Die Sicherheit steht an oberster Stelle und deswegen reisen wir auch nie in als unsicher eingestufte Gebiete.
Grundsätzlich dürfte man, wenn man nur auf die offiziellen Stellen der Schweiz hören würde, sowieso kaum nach Kolumbien
reisen. Taxifahrer etc. warnten uns immer wieder vor Diebstahl und gaben uns Ratschläge, wie wir uns verhalten sollten. Tatsächlich fühlten wir uns nicht überall wohl. Am schlimmsten war wohl
Medellin. Die Stadt ist bedrückend und einengend, das Atmen fällt wegen der abgasgetränkten Luft schwer und die Armut ist greifbar. Menschen leben teilweise in Hütten, in denen wir nicht
einmal unsere Gartenutensilien aufbewahren würden. Jeder grössere Laden, jedes bessere Wohnhaus hat bewaffnete Wächter und gewisse Wohngebiete sind eingezäunt und bewacht.
Und wir reisen und schauen, sind bedrückt und plötzlich glücklich, jederzeit in unser Zimmer zurückkehren zu können, wenn wir wollen.
Doch wenn man die Ratschläge befolgt und mit gesundem Menschenverstand durch die Gegend geht, lebt man dennoch nicht gefährlicher als in anderen Grossstädten. Glücklicherweise wurden wir bisher
von negativen Erlebnissen verschont.
Die Polizei- und Militärpräsenz im Land ist immens. Vor allem an Orten, wo sich die Touristen aufhalten wimmelt es von Polizei und Armee. Bei der einheimischen Bevölkerung und mittlerweile auch
bei uns geniessen sie aber hohes Ansehen. Weshalb? Erstens geben sie ein Gefühl von Sicherheit und zweitens sind die Polizei und das Militär sehr freundlich - zu allen, nicht nur gegenüber
Touristen. Selbst in Grossstädten wird man nicht selten von Uniformierten gegrüsst.
Die Polizei haben wir als „Freund und Helfer“ erlebt, als wir mit dem Taxi ein Kloster auf einem Hügel besichtigten. Da es in den Städten von Taxis wimmelt, kommt man problemlos und günstig
irgendwo hin. Mit dem Rückweg sieht es dann manchmal schon etwas anders aus. Die meisten Touristen buchen ein Taxi, das während der Besichtigung wartet (natürlich gegen Bezahlung) und
anschliessend wieder zurückfährt. Wir dachten, das Geld für die Wartezeit sparen wir uns und suchen ein Taxi nach unserer Besichtigung. Doch kein Taxi war verfügbar und man riet uns dringend
davon ab, den 30-minütigen Fussmarsch vom Hügel hinunter in die Stadt zu machen. Ich fragte einen Polizisten, ob der Weg nach unten wirklich gefährlich sei. Seine Antwort war: „Ich begleite euch
auf dem Motorrad nach unten, bis es wieder sicher ist.“ So marschierte die Familie Hermann also mit Polizeischutz eine halbe Stunde einen Hügel hinunter. Haben wir auch noch nie erlebt!
Auch lustig war es, als wir zu einem Busterminal wollten und eine mehrspurige, sehr verkehrsreiche Strasse überqueren mussten - weit und breit kein Übergang oder eine Ampel in Sicht - aber ein
Polizist. Als er uns sah, fuhr er kurzerhand mit dem Motorrad quer mitten auf die Strasse und sperrte den ganzen Verkehr für uns (diesmal mit Touristen- und Kinderbonus). Dein Freund und
Helfer in reinkultur.
Wir haben auch in Kolumbien sehr viel Schönes erlebt und gesehen. Kolumbien ist absolut eine Reise wert - wenn man mit gewissen Einschränkungen leben kann.
Hasta la próxima.
... frei nach dem Kinderbuchautor „Janosch“ (Die Geschichte, wie der kleine Tiger und der kleine Bär nach Panama reisen).
Panama liegt hinter uns und ich wollte eigentlich berichten, wie eindrücklich der Panama-Kanal war und wie sich damit ein
Traum von Rahel erfüllte, die unbedingt diesen Kanal sehen wollte. Oder davon schreiben, wie heiss es in den Städten oder an den Stränden sein kann. Vielleicht auch davon, wie kühl und stürmisch
es in den herrlichen, grünen Kaffee- oder Schokoladengebieten war.
Wäre da nicht unser letzter Tag in Panama bzw. die Reise nach Kolumbien gewesen. Das war eine spezielle Geschichte.
Einleitend muss ich erwähnen, dass die zentralamerikanischen Länder immer ein Weiterreiseticket in ein Nachbarland verlangen, wenn man in ihr Land einreist. Das heisst, sie wollen sicher sein,
dass man auch wieder geht und das wird derweil sehr genau geprüft (obwohl es objektiv gesehen, nichts bringt). Von Nicaragua nach Costa Rica hatten wir deswegen grosse Probleme. Wir können das
Weiterreiseticket jeweils nicht vorweisen, da wir in der Regel keine Flüge gebucht haben. Kurzum: der Trick ist, sich einen Pseudo-Flug aus dem Zielland in ein benachbartes Drittland im
Internet reservieren zu lassen und diesen anschliessend wieder zu stornieren. Dafür gibt es Anbieter im www, die das für einen erledigen. Alles unklar? Zu diesem Thema könnte eine
abendfüllende Veranstaltung durchgeführt werden ...
Da der Grenzübertritt von Panama nach Kolumbien auf dem Landweg nicht möglich ist und der Wasserweg mehrere Tage dauert und für den Magen zu aufregend wäre, entschieden wir uns für einen Flug von
Panama-City via Bogotá nach Cartagena. Somit konnten wir auch problemlos in Panama einreisen, da wir dieses Ticket vorweisen konnten.
Rechtzeitig fanden wir uns also im Flughafen von Panama City ein, um keinen Stress zu bekommen. Prompt wurden wir auch nach
dem Weiterreiseticket aus Kolumbien gefragt (das Abreiseland trägt nämlich eine Mitverantwortung, da es sonst die Reisenden auf ihre Kosten wieder zurückfliegen lassen muss). Eine kurze Erklärung
unsererseits genügte für einmal. Pünktlich verliessen wir Panama Richtung Bogotá, wo wir umsteigen und auch noch abklären sollten, ob wir unser Gepäck für den Weiterflug abholen und nochmals
einchecken müssen. Während einer Stunde Aufenthalt bis zum Weiterflug sollte dies kein Problem darstellen.
Wir kamen recht pünktlich in Bogotá an, doch am Dock gab es irgendwelche Probleme mit dem öffnen der Tür. Also mussten wir etwa 20 Minuten ausharren, bis wir aussteigen konnten. Da
unsere Zeit für den Anschlussflug nach Cartagena knapp wurde, mussten wir uns langsam beeilen - und die Immigrationsbehörde wartete ja auch noch ...
Die Frage mit dem Gepäck war schnell geklärt, es sollte bis Cartagena durchgecheckt worden sein. Die Immigration machte ebenfalls keine Probleme. Also suchten wir unseren Flug CM 3010, der auf
dem bereits ausgedruckten Boarding-Pass stand. Da wir ihn nirgends auf den Anzeigen fanden, versuchten wir uns durchzufragen. Überall. Niemand konnte uns helfen. Sie sahen nur, dass sie den Flug
wie wir auch nicht auf der Anzeigetafel sahen … Die Zeit lief uns davon und wir rannten mittlerweile durch die Flughafengänge.
Zum Abflugzeitpunkt waren wir immer noch am rennen und mussten einsehen, dass wir unseren Anschlussflug verpassen würden.
Also - Flug verpasst, ich g**p*******i hässig, die Kinder aufgewühlt, weil der Papi so hässig ist; und Gerda ist bereits beim Plan B.
Nun ging es zuerst einmal zur zuständigen Fluggesellschaft, wobei zuständig relativ ist. Die eine Airline hat den Anschlussflug an eine andere Fluggesellschaft abgetreten. Bei der ersten Fluggesellschaft stellte man uns sogleich ein Ersatzticket für den nächsten Morgen aus, da es nach ihrer Information für diesen Tag keine freien Plätze mehr gab. Auf meine Frage, wieso wir den Flug verpasst haben bzw. weshalb unser Flug nicht auf der Anzeige aufgeführt wurde, konnte uns die Dame jedoch keine Auskunft geben und sagte, wir sollen zur anderen Fluggesellschaft gehen. Gesagt, getan. Dort wusste man auch nicht, was los war und sie verwiesen wieder auf die erste Fluggesellschaft. Übrigens: SIE hätten noch Plätze für heutige Flüge … Dies weckte meinen „Kampfgeist“. Einige male erklärte ich der nächsten zuständigen Dame die Situation und blieb sehr, sehr hartnäckig. Wir hatten nämlich keine Lust die Nacht im Flughafen zu verbringen, wenn es nicht unbedingt sein musste. Nach langem hin und her klappte es plötzlich. Wir bekamen für den gleichen Abend einen Flug nach Cartagena, der uns knapp vier Stunden später als geplant ans Ziel brachte. In Cartagena waren wir dann überrascht, dass unser Gepäck schon wenige Minuten nach unserer Ankunft auf dem Rollband lag. Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Weshalb unser ursprünglicher Flug CM 3010 verschwand, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben …
Nach einem ereignisreichen Tag fuhren wir zu unserer gebuchten Wohnung und checkten mit Fingerabdruck und Foto ein und fielen hundemüde ins Bett. Oh, wie schön ist fliegen ...
Hasta la próxima.
Mehr als einen Monat sind wir nun unterwegs und doch scheint es uns, als hätten wir schon viel länger den Rucksack an
den Schultern. Langsam sind wir an das „neue Leben“ gewohnt - die Erinnerungen an Job und Alltagsroutinen zu Hause verblassen, das Reisen ist die neue Berufung, aber auch Herausforderung.
In Costa Rica wurden wir von einer vielfältigen, hinreissenden Natur überwältigt. Die allermeisten Ausflüge muss man sinnvollerweise geführt in Angriff nehmen. Das ist manchmal mühsam, wenn man
in Touristenkolonnen einen vorgegebenen Weg mit X Anderen abwatscheln muss und zudem kostspielig. Andererseits sieht man als Tourist kaum ein Tier da man nicht weiss, wo sie sich aufhalten
(könnten). Dazu kommt, dass hier Gefahren in der Flora und Fauna lauern, die wir von zu Hause nicht kennen. Da wäre zum Beispiel der Manchinelbaum - spanisch: Manzanilla de la muerte („Äpfelchen des Todes“). Der Baumsaft verätzt die Haut, die „Äpfelchen“
sind bei Genuss tödlich. Oder ich konnte einmal auf eine Nachttour im Dschungel gehen (Kinder waren nicht zugelassen, Stiefel obligatorisch - dazu später mehr). Dabei trafen wir auf giftigste
Schlangen, Frösche und Spinnen. Wir hatten dabei das Glück einen fantastischen Führer zu haben, der grösste Vorsicht walten liess. Er zeigte uns das Nachtleben im Dschungel aus Liebe zur Natur
und nicht zum Geld.
Also: die Stiefel sollten dazu dienen, Schlangenbisse in die Beine zu neutralisieren. Macht Sinn, dachte ich mir. Am nächsten Tag las ich im Internet über die „giftigste Schlange von Costa Rica“.
Über das Verhalten gegenüber Menschen steht über die Terciopelo-Lanzenotter, die auf einem Foto zu sehen ist: „Vor dem Biss richtet sich die Schlange auf, viele Menschen werden daher
oberhalb des Knies gebissen.“ Ok - aber bei anderen Schlangen machen die Stiefel bestimmt Sinn ...
Natürlich ist mit solchen Sachen nicht zu spassen. Aber unsere Mädchen haben grundsätzlich nicht den Drang, alles anzugreifen und sie sind auch sensibilisiert vorsichtig zu sein; und wir
verlassen die Touristenpfade auch nie ohne Führung.
Diese Erlebnisse haben uns aber gezeigt, in welch sicheren Welt wir eigentlich zu Hause leben und wie unbekümmert wir uns in der Natur bewegen können. Die natürlichen Feinde sind bei uns eher auf
vier Rädern anzutreffen.
Wir haben viele Tiere zu Gesicht bekommen, die wir bisher nur im Fernseher oder im Zoo gesehen haben - Costa Rica ist diesbezüglich ein fantastischer Ort. Kolibris beim Frühstück oder
Skorpione während dem Nachtessen zu beobachten hat schon was.
Hasta la próxima.
Nicaragua und der Start unseres Abenteuers liegen hinter uns. Wir haben uns akklimatisiert (soweit das bei dieser Hitze
überhaupt möglich ist) und etwas „Alltag“ in unser Leben gebracht. Das heisst zwischendurch „Schule“ mit Tagebuchschreiben, Mathe und Sprachen, zeitigem zu Bett gehen (sogar die Grossen) und am
Morgen rechtzeitig aufstehen. Wobei die Tagwache bei der Umgebungsmusik der Vögel, der „Güggel“ und dem gekläffe der Strassenköter automatisch und ohne Wecker geschieht. Silja und Rahel
meistern das Ganze inklusive Schule bisher sehr gut - wir sind gespannt, ob das so bleiben wird.
Der ÖV ist vorhanden, funktioniert und ist günstig (zwei Stunden Busfahren = CHF 1.50 pro Person). Voll ist ein Bus in Nicaragua nie, gar nie. „Einer geht noch, einer geht noch rein“ lautet das
Motto. Der Bus ist Menschen- und Warentransporter in einem. Somit haben diese Busse den Namen „Chicken-Bus“ - Hühner-Busse, von den Einheimischen erhalten.
Auch einige sehr schöne Orte haben wir besucht. Zum Beispiel eine Insel mit zwei Vulkanen im Nicaraguasee, der etwa so gross ist wie der Kanton Graubünden und Uri zusammen. Das Wasser ist
trotzdem lauwarm und derweil wellig, was den Kindern natürlich auch gefallen hat.
Kurz vor unserer Ankunft auf der Insel haben wir von Bullenhaien im Nicaraguasee gelesen. Haie im Süsswasser? Blödsinn, oder? Eine kurze Recherche auf Wikipedia bestätigte dies jedoch und
folgender Text stimmte uns etwas nachdenklich: „Der Bullenhai gehört neben dem Tigerhai und dem Weissen
Hai zu den Haien, die für die meisten Haiangriffe auf Menschen verantwortlich gemacht werden.“ Also nichts mit baden? Dass die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Haiangriffs kleiner ist als
durch eine Kokosnuss erschlagen zu werden und die Tatsache, dass im Nicaraguasee seit Jahren kein Bullenhai mehr gesichtet wurde, beruhigte uns wieder.
So verlassen wir Nicaragua mit vielen schönen Eindrücken Richtung Costa Rica, wo uns eine abwechslungsreiche Natur erwarten soll.
Hasta la próxima.
P.S.
an die Turnkameraden: beim Duschen mit kaltem Wasser kommen mir immer die Turnfeste in den Sinn - einfach ohne Bier und Gesang ...
Nach einer mehr als 24-stündigen Reise sind wir ohne Probleme gut in Nicaragua angekommen. Alles Gepäck war da, obwohl wir nicht bis Managua durchchecken konnten. Etwas Papierkram und irgendwelche Gebühren am Zoll, das war’s. Wir waren mehr als nur müde - allen fielen die Augen wortwörtlich zu. Die Mädchen haben die lange Reise super gemeistert. Ein kleiner Jetlag begleitet uns noch, doch mit jedem Tag gewöhnen wir uns besser an die Zeit und die Temperaturen (tagsüber ca. 33, nachts ca. 25 Grad).
Bereits konnten wir erste Eindrücke vom Land sammeln. Die Bevölkerung ist sehr arm und der Tourismus gibt vielen die
Möglichkeit, ein kleines Einkommen zu erzielen. Derzeit sind wir in einem für unsere geplanten Verhältnisse besserem Hotel. Aus Budgetgründen wird sich das natürlich bald ändern. Wir sind
gespannt, wie sich der Alltag einpendeln wird. Es ist für uns aber bereits schon heute klar (eigentlich war das schon vorher der Fall), dass wir nicht alle zwei bis drei Tage unsere Unterkunft
wechseln können, da der Aufwand mit Reservationen, Fahrten und Einrichten einfach zu gross wäre. Wahrscheinlich werden wir fünf bis sechs Tage an einem Ort bleiben und von dort aus etwas
unternehmen. Es wird also wichtig sein, einen geeigneten Ausgangspunkt zu finden.
Hasta la próxima.
Herzlich willkommen bei unseren Reiseberichten und danke für das Interesse.
Es gibt viele Gründe, eine solche Reise, ein solches Projekt zu starten - und ebenso viele, es nicht zu tun. Wir haben uns für die Reise entschieden.
An dieser Stelle werden wir voraussichtlich alle 3 - 4 Wochen einen kurzen Reisebericht und Fotos veröffentlichen.